Berlin vs Amazon Pressemitteilung zur Eröffnung des Amazon-Towers am 16.06.25
+++ 16.06.25 Kundgebung gegen den Einzug des Amazon-Konzerns in den “Edge East Side Tower” +++ Dieses Mahnmal verfehlter Baupolitik ist kein Grund zum Feiern +++ Tech-Riesen wie Amazon gehören nicht hofiert, sondern in die Schranken gewiesen +++
Kein Grund zum Feiern: “Berlin vs Amazon” demonstriert gegen den Einzug des Tech-Riesens in den Büroturm an der Warschauer Brücke.
Am kommenden Montag, den 16.06.25 wird im Beisein von Bürgermeister Kai Wegner die neue Amazon-Konzernzentrale an der Warschauer Brücke in Berlin-Friedrichshain eröffnet. Dabei gibt es an diesem Tag für Berliner:innen herzlich wenig zu feiern. Entgegen der vollmundigen Versprechen über die angeblichen positiven Auswirkungen “regionaler wirtschaftlicher Entwicklung” wird sich die Ansiedelung des Tech-Konzerns in dem bereits stark von Gentrifizierung betroffenen Stadtviertel unweigerlich vor allem durch explodierende Mieten und weitere soziale Verdrängung bemerkbar machen. Mit dem Bezug des fertiggestellten Büroturms schließt sich vorerst ein weiteres Kapitel verfehlter Berliner Baupolitik: “Mediaspree” stand von Anfang an für die bornierte Umsetzung von Investorenträumen über alle berechtigten Einwände und demokratisch legitimierten lokalen Widerstände hinweg. Die Leidtragenden dieser Turbo-Kommerzialisierung des Stadtraums sind in erster Linie all diejenigen, die sich die Miete nicht mehr leisten können, wegziehen müssen oder auf der Straße landen.
Statt Amazon den roten Teppich auszurollen, sollte sich Berlin lieber ein Beispiel an Städten wie Seattle oder Barcelona nehmen, die den Tech-Konzern steuerlich zur Kasse bitten und damit u. a. bezahlbaren Wohnraum finanzieren. Amazon profitiert von Berlins Infrastruktur und “hippem” Image, ohne selbst etwas dafür zurückzugeben. Dank schamloser Steuervermeidungspraktiken zahlt das Unternehmen trotz Rekordumsätzen und lukrativen öffentlichen Verträgen Jahr für Jahr keine Körperschaftssteuer. Deshalb sowie aufgrund seiner berüchtigten Arbeitsbedingungen und seines auf Überkonsum und gigantischen CO2-Emissionen basierenden Geschäftsmodells befindet sich der Konzern zunehmend in der Defensive. Hierzulande fordert ein Rechtsgutachten des Watchdogs „Lobbycontrol“ die Zerschlagung von Amazons erdrückender Monopolmacht – das novellierte deutsche Wettbewerbsrecht macht es möglich. In immer größerer Zahl schließen sich in Berlin-Brandenburg und weltweit Amazons Logistik-Arbeiter:innen zusammen, um für bessere Arbeitsbedingungen, Tarifverträge und die Anerkennung ihrer Gewerkschaften zu kämpfen. Büroangestellte in Amazons Technologie-Sparte organisieren sich derweil gegen den milliardenschweren Rüstungsauftrag für KI- und Cloud-Dienste, mit dem ihr Arbeitgeber sich am Völkermord in Gaza beteiligt. Auch aus Friedrichshain spürt Amazon den Gegenwind und versucht mit durchsichtigen Social Washing-Initiativen sein ramponiertes Image aufzupolieren. Erfolg wird der Konzern damit nicht haben: Angesichts der zu erwartenden negativen Auswirkungen auf den Kiez muss der Amazon-Tower für die Nachbar:innen unweigerlich wie ein ihnen entgegengestreckter Mittelfinger wirken. Gemeinsam mit ihnen, den kämpfenden Amazon-Beschäftigten und solidarischen Initiativen wird Berlin vs Amazon den öffentlichen Druck auf den Konzern weiterhin aufrechterhalten. Amazon ist und bleibt kein guter Nachbar und wird hier dementsprechend niemals willkommen sein.
„Berlin vs Amazon“ ist ein Bündnis von Aktivist:innen und lokalen Initiativen, die gegen Amazons geplante Geschäftszentrale an der Warschauer Brücke in Friedrichshain kämpfen (Linktree).
Die Kundgebung unter dem Motto “Kein Grund zum Feiern: Amazon ist kein guter Nachbar” findet am 16.06.25 ab 10:30 Uhr vor dem Eingang des Ege East Side Towers an der Warschauer Brücke in Berlin-Friedrichshain statt.
Pressekontakt: keinguternachbar@protonmail.com.