Berlin vs. Amazon 1. Aktionstag ’19

Aktionstag mit Infotisch, Kundgebung und Performance auf dem Mittelstreifen der Warschauer Straße

Der erste große Aktionstag der Kampagne Berlin vs. Amazon rückt das Gebiet um das geplante Hochhaus an der Warschauer Brücke in den Fokus: Amazon hat bekannt gegeben, mit rund 3400 Mitarbeiter*innen im Entwicklungsbereich 28 der 35 Stockwerke zu beziehen.

Mit dem Aktionstag werden Fakten rund um Amazon in den Stadtraum gebracht, der zukünftig von diesem Konzern betroffen ist. In Soundinstallationen kommen Anwohner*innen und Gewerbetreibende rund um die Warschauer Straße zu Wort. Mit Performances und partizipativen Aktionen wird zudem künstlerisch auf die Thematik aufmerksam gemacht.

An der Metropolregion San Francisco, Oakland und Silicon Valley lassen sich die Folgen eines unkontrollierten WebTech-Urbanismus gut nachvollziehen: dort befinden sich mittlerweile die teuersten Grundstücke der Welt, die zu enormen Mietpreissteigerungen in der Peripherie geführt haben. Ehemalige linksalternative und aktivistisch geprägte Nachbarschaften werden hyperkapitalistisch transformiert. Ähnliche Entwicklungen können für Friedrichshain und ganz Berlin erwartet werden und die sowieso schon angespannte Lage droht sich weiter zu verschärfen: Die lebendige Kiezkultur mit einer diversen Einzelhandelsstruktur, alternativen Kulturräumen und langjährigen Anwohner*innengruppen wird mehr denn je unter Druck geraten. Doch Amazon ist auch für sich gesehen kein Konzern, der nach Friedrichshain gehört. Amazon ist ein Konzern, der massenhaft neuwertige Waren vernichtet, seine Mitarbeiter*innen ausbeutet, die nicht gerade im Entwicklungsbereich arbeiten und auf seine Milliardengewinne keinerlei Steuern zahlt: Amazon ist kein guter Nachbar.

Über den Tag verteilt Hunderte Menschen. Viele Plakate & Schilder, eine tolle Performance, Diskussionen und zahlreiche gesammelte Stimmen & geknüpfte Kontakte mit Anwohner*innen. Das war der Start, nächstes Jahr geht’s weiter! Danke!

Berlin vs. Amazon ist ein Zusammenschluss aus Anwohner*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen, die in Bündnissen bzw. Kampagnen wie Make Amazon Pay,  Fuck off Google, Tech Workers Coalition Berlin und No Google Campus aktiv waren.

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