Am 13.12. (ACAB-Tag!) tragen wir unsere Wut auf die Straßen – mit Bannern, lauter Stimme, und allem was euch noch so einfällt – gegen das gesamte System von Polizei, Knast, Grenzen und gewaltsamer Dominanz. Die Polizei ist einer der zentralen Mechanismen eines Systems, das die Herrschaft von Staat und Kapital sowie ihren Profiteur*innen gegen die Leben aller Anderen und des Planeten absichert. ACAB meint mehr als die Polizei: Es meint auch den Militarismus, die Bundeswehr, das Gefängnissystem, Grenzregime, das ganze System, seine zutiefst faschistische Struktur, seinen rassistischen Konsens, seine patriarchale Kontinuität und seine koloniale Geschichte und Aktualität. ACAB bedeutet auch das Polizieren an sich, auch ohne Uniform, das Polizieren von anderen, und die Polizeimentalität in uns, die es zu zerlegen gilt. Die Polizei schützt die Herrschenden, deren Kapital und dessen Wachstum, den Staat und dessen Grenzen. Sie stützt koloniale Projekte und deren Kontinuitäten. Sie lebt von Krieg, Repressionen und allerart Unterdrückung.
Der Polizeiapparat ist der Ausdruck von Staatsgewalt und richtet sich gegen alle, die nicht in ihre Ordnung passen. Da wir dabei unterschiedlich von Gewalt betroffen sind, müssen wir füreinander kämpfen und aufeinander aufpassen. Wir müssen gegen diesen Staat kämpfen, der tötet, an den Grenzen, in den Lagern, durch Abschiebungen, Knast und Cis-Hetero-Patriarchat. Die Polizei bedient sich rassistischer und klassistischer Stereotype. So bekommen BIPoCs diese Gewalt tagtäglich zu spüren, u.a. durch die Normalisierung rassistischer Gewalt, Racial Profiling, Täter-Opfer-Umkehr, Grenzgewalt wie Abschiebungen, und vieles mehr. Die Polizei ist die treibende Kraft patriarchaler Gewalt, schützt Täter*innen, erniedrigt Betroffene. Sie ignoriert Bedürfnisse von Menschen, verweigert ihnen in Gewahrsam den Zugang zu Medikamenten und in psychischen Ausnahmesituationen sorgt ihre Anwesenheit oft erst für weitere Eskalationen bis hin zur Tötung. Ganze Gruppen vulnerabel gemachter Menschen werden von der Polizei nicht geschützt sondern aktiv unterdrückt. Die Polizei prügelt streikende Arbeiter*innen zurück an den Arbeitsplatz, tötet, verschleppt Gewerkschafter*innen und beschützt dabei die Chefs, die Reichen, ihr Kapital und ihre Macht.
Polizei zum Feindbild zu haben bedeutet, den mörderischen Staat als Solchen und als Ganzes nicht nur kritisch zu hinterfragen, sondern diese Kritik gegen den Bullenstaat BRD auch konkret werden zu lassen: ein konsequenter Kampf gegen rassistische Morde, koloniale Kontinuitäten, militarisiertes Kapital, sexistischen Normalzustand, Grenzregime und Repression. Wir müssen aktiv gegen die Politik der BRD vorgehen und uns als Internationalist*innen gegen Waffenexporte an genozidale Regime stellen, gegen Deutschlands Unterstützung vom Genozid an Palästinenser*innen und das fortwährende Profitieren an (Neo)Kolonialismus.
Hunderttausende Palästinenser*innen sind durch die Hand “Israels” mit deutschen Waffen kaltblütig ermordet worden. Deutschland liefert weiterhin Waffen und Munition an das genozidale Regime der UAE und unterstützt damit auch den Genozid im Sudan. Widerstand gegen Imperialismus, Zionismus und (Neo-)Kolonialismus jetzt! ACAB bedeutet auch Bekämpfen von jedem imperialistischen Krieg, den der sogenannte “Westen”/NATO nach Außen führt und von dem auch die BRD profitiert , was uns als Anlass gelten muss, den sozialen Krieg im Inneren zu verschärfen. ACAB bedeutet Bekämpfen der imperialistischen Gewalt, die sich auch im Innern der BRD austrägt und die nach innen verlagerten Grenzen, die sich in Racial Profiling, sadistischer Schikane durch die Migrations- und Asylbehörden, den zutiefst rassistischen Strukturen des deutschen Schul- und Bildungssystems und noch viel mehr ausdrückt.
Diese Demo und unsere Kritik der Polizei steht in einer langen Tradition von abolitionistischen Bewegungen, die auf den Kämpfen der Befreiungbewegungen versklavter Menschen beruhen, und somit eine internationale Verantwortung und geschichtliches Erbe mit sich bringen. Diese gilt es, auf allen Ebenen zu verstehen und in die Praxis umzusetzen, weit über den 13.12. hinaus.
Wut gegen Polizei und Unterdrückung treibt uns an, aber auch der Glaube an eine solidarische Gesellschaft, der uns mit Kämpfen weltweit verbindet – und das Wissen, dass eine andere Welt möglich ist und ein anderer Umgang miteinander. Wir wollen uns selber Räume schaffen, in denen wir sicher sind. Wir wollen auch das eigene Polizieren dekonstruieren und überkommen. Wir wollen selber lernen, füreinander da zu sein. Wir wollen uns damit solidarisch einsetzen mit all denjenigen, die sich gegen die bestehende Ordnung wehren, und dafür tagtäglich von Repressionen betroffen sind, durch rassistische Polizei, genozidale Gewalt, mörderische Staaten, Grenzen und Kriegstreiberei.
ACAB bedeutet ALL COLONIZERS ARE TARGETS
ACAB bedeutet LAND BACK
ACAB bedeutet Gedenken an alle Opfer der Gewalt des Polizierens,
ACAB bedeutet, die Straße zurückzuholen und zu verteidigen,
Nazis zu boxen und Fascho-Strukturen anzugreifen,
Freiheit für all unsere Genoss*innen in Untergrund und Haft.
„Wir sind eine Armee der Träumer[*innen] und deshalb sind wir unbesiegbar.“ – Subcomandante Marcos
